STÜRMISCH schöne ALTSTADT

13. Tag. Heute beginnen Tobi und ich wieder gemeinsam am Blog zu schreiben.

Den ersten Tag in Valencia starten wir mit dem Öffnen des 1. Kästchen am Adventkalender und einem wunderschönen Sonnenaufgang. Danach probiert Michael das Fitnesscenter des Hauses aus.um seinen Body auf vordermann zu bringen.  Sagen wir mal, "er hat's überlebt." 🤣

Nach dem Lernen fahren wir mit der U-Bahn in die Altstadt . Vom Ort wo wir aussteigen, müssen wir noch ungefähr 1 km ins Stadtzentrum gehen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Park mit den Überresten einer alten Stadtmauer vorbei. Hier treffen wir auf unsere ersten Orangenbäume. Am liebsten würden wir gleich eine pflücken, trauen uns aber nicht so recht. Darum bleibt es beim fotografieren. Danach entdecken wir einige Geschäfte mit traditioneller valencianischer Kleidung. Wir haben zwar keine Ahnung wann diese getragen wird, aber sie scheint beliebt zu sein, denn es fädelt sich ein Geschäft an das andere.

Wir landen nach einer gefühlten Ewigkeit am Rathausplatz von Valencia und staunen nicht schlecht beim Anblick des riesigen Christbaums nebst Weihnachtskrippe und Orangenbäumen.  


Da heute 1. Dezember ist, hat sich auch ein Fernsehmoderator eingefunden und macht - ja ihr lest richtig - in kurzen Hosen, vor der Krippe und dem dahinter liegenden EISLAUFPLATZ, ein Interview!!! 🙈

Auf dem Weg zum historischen Bahnhof VALENCIA NORTE und der riesigen Stierkampfarena von Valencia, kommen wir an einem weiteren tollen asiatischen Lokal vorbei. In Figueren waren wir ja schon in einem, das uns von seinem Innendesign sehr angesprochen hat. 


Michael ist vor FREUDE außer sich weil es hier Ramen - diese asiatischen Suppen - gibt, Tobias ist vor HYSTERIE außer sich, weil er die Menge an Mangas die die Wände zieren nicht aushält. Nachdem alles Zureden und  jeglicher Versuch von Strenge nichts hilft, verlassen wir das hippe Lokal fluchtartig. Der eine fast weinend, der andere tobend und ich irgendwo dazwischen. Na bumm, des hot si auszoit 😡😭😳

Weiter geht die Sightseeing-Tour. Leider ist der Platz vor dem Bahnhof und der Arena eine einzige, riesige Baustelle und daher ist unser Blick auf das, im Jugendstil erbaute, Gebäude von Bauzäunen und Baumaschinen verstellt. Etwas besser sieht es da mit der Arena aus. Ein schönes Bauwerk in dem bis heute leider blutrünstige Stierkämpfe stattfinden. Darüber hinaus wird sie aber auch als Veranstaltungsort genutzt.

Nicht alle Spanier scheinen vom Stierkampf begeistert zu sein, denn die Statue eines Stierkämpfers ziert eine Aufschrift "Stierkampf = Sadismus". Ist es nun "erhaltenswerte Volkskultur und wichtiger Bestandteil der spanischen Volksseele oder doch sinnlose Tierquälerei, bei der es keine Frage nach einer Sinnhaftigkeit mehr geben darf?"

Von hier aus geht es weiter zur berühmten Kathedrale von Valencia. Hier treffen wir auf Unerwartetes! Aber bis es soweit ist, folgt uns auf unserem Weg durch die Stadt. 👣👨‍🦽


Wer Interesse an, für unsere Ohren, schöner valencianischer Straßenmusik hat, klickt hier🥰

Nach dem Ramen-Fiasko kommen wir endlich auch zum Essen. Heute Mexikanisch! Auch sehr bunt, aber diesmal ist alles gut! Kein Wunder lachen doch Jesus, seine Apostel und seine Mutter Maria von den Wänden. Bei so viel göttlichem Beistand kann es ja nur gut gehen und auch schmecken! 😹

Endlich sind wir da! Die Kathedrale steht in ihrer vollen Pracht vor uns! 

Jetzt aber hinein! Es wird nicht leicht für dieses valencianische Gotteshaus uns zu begeistern, nachdem wir erst wenige Tage davor die SAGRADA FAMILIA besucht haben.

Die Kathedrale von Valencia im spanischen "Catedral de Santa María de Valencia" genannt, wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische gotische Kirche, nein eine Barocke, oder doch klassizistisch? 


Ja, was ist sie denn nun? Riesig auf jeden Fall! Michael und ich sind sie in der Breite abgegangen und auf ca. 36 Meter gekommen.


Der Audioguide verrät uns mehr über sie und ist wirklich ebenpfehlenswert.

Sidestep: Im Eintrittsgeld von EUR 9,- /Kinder 6,- ist er mit dabei. Wie schon bei den Sehenswürdigkeiten davor haben wir, mit Tobi's Zauberpass (Behindertenausweis 70% + Begleitperson), mega Glück. Mit 9,- Euro sind wir drin und 3 Audioguides sind mit dabei! 

Zurück zum Stil. Tatsächlich hat die Kathedrale viele Umbauten erlebt. Sie wurde Mitte des 12 Jh. Im gotischen Stil errichtet, dann allerdings - wie wir es aus Österreich ja gut kennen - in der Barockzeit- mit viel Gold und Schnörkseln "verschönert" und schließlich kam dann noch ein wenig Klassizismus dazu. Etwas geradliniger, sparsamer, als der Barock. 


In den 70ern hat man sich entschieden weite Teile der Kathadrale in ihren Ursprungszustand zurück zu versetzen und so überwiegt heute der gotische Eindruck mit seinen hohen Säulen und Deckengewölben aus Stein und Ziegel. Kein Verputz, kein Gold, kein Schnickschnack. Das Ergebnis ist eine sehr interessante Stilmischung die uns einen Einblick in die bewegte baulich- künstlerische Vergangenheit des Bauwerks gibt. 

Einmal kurz umgedreht und Tobias ist weg. Sein Entdeckergeist lockt ihn in eine "Seitenkapelle" und da steht er, nicht Tobias - ich meine, der auch - sondern DER HEILIGE GRAL. Wer kennt sie nicht,  die Geschichte von König Arthus? Als Kinder der 80er kommt mir da gleich der Gedanke an "Die Ritter von der Kokosnuss" oder "The Da Vinci Code".


Nun jedenfalls stehen wir vor ihm. Dem Gral - dem Kelch von dem behauptet wird, Jesus habe beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern daraus getrunken. (Daher das humoristische bearbeitete Bild im mexikanischen Lokal)


Wer sich näher für die Geschichte des heiligen Grals und aktuelle Forschungen dazu interessiert, dem empfehlen wir eine spannende Dokumentation auf ZDF - hier geht's zum Link

Schließlich gibt es noch das Museum der Kathadrale. 


Mein erstes Gefühl dazu - langweilig, das lasse ich aus. Aber als ich schon auf dem Weg zum Exit der Kathedrale bin, lockt mich Tobias nochmals zurück. Er will es nun doch sehen und wir staunen nicht schlecht! 


Auf 3 Ebenen erstreckt sich ein moderner Museumsbau, mit Lift, unterirdischen Gängen und der weltweit größten Monstranz! WOW!  


Wir erfahren, dass das heutige Gebäude auf dem abgerissenen Bau einer Moschee (Belagerung von Valencia von 700 - 1300 n. Ch.) erbaut wurde und diese auf eine christliche Kirche und jene bereits auf einen römischen Tempel. Die spirituelle Geschichte dieses Platzes reicht also schon sehr weit zurück. NOCHMAL WOW!! 


In das Untergeschoss kann man mit Rolli nicht, darum mache ich ein Video

FAZIT: Unser Herz gehört immer noch der SAGRADA FAMILIA, aber unser wissensdurstiger Geist hat hier in der Kathedrale von Valencia viel zu futtern bekommen und wir sind begeistert von der Geschichte dieses Bauwerks und der ansprechenden Aufbereitung. 👍 


Wir spazieren weiter um die historischen Stadttürme der christlichen Stadtmauer - TORRES DE QUART aus der Zeit nach der Rückeroberung der Stadt, zu sehen.

Auf dem Weg dort hin, erwischt uns eine gefährliche Ladung Zucker, in Form von "in rote Zuckerglasur getunkten"-Weintrauben. 😝

Und dann kommen irgendwann auch noch die Torres. Besichtigen können wir sie nicht, dafür gibt es hier einfach zu viele Stufen, aber diese hinauf zu steigen ist sicher empfehlenswert.

Valencia war auf keinen Fall "Liebe auf den ersten Blick" aber am Ende des Tages gehen wir mit vielen, schönen Eindrücken erfüllt nach Hause. Die Kathedrale war imposant und es gab viele interessante Einzelheiten zu sehen und hören, die Gassen sind gesäumt von schönen, gut restaurierten Häusern, die Geschäfte - wie auch in den anderen spanischen Orten - liebevoll, weihnachtlich geschmückt und das Wetter für einen 1. Dezember mit um die 20 Grad unglaublich angenehm warm. Einzig der stürmische Wind, der sogar Kaffeetassen vor unseren Augen von den Tischen wehte, hätte etwas sanfter sein dürfen. 🤩

Kommentar schreiben

Kommentare: 0