Wie Aus Vier Drei Wurde

Tag 4: Unser erster Morgen an der Cote D'Azur bringt wieder eine Überraschung!


Die angespannte Stimmung die seit unserer Abfahrt herrscht hält weiter an. Vor allem Samuel scheint ein Schnellkochtopf zu sein. Zur Erinnerung: Samuel war bereits auf unserer 1. Reiseetappe phasenweise unglücklich und wir haben damals bei einem Familienrat beschlossen die Reise zu kürzen.


Heute sprechen Michael und ich das Thema, bei einem kleinen Morgenspaziergang zu Dritt, an. Ich frage Samuel nach seinem inneren Gefühl. Ob er sich leicht und gut fühlt oder eher eng und unter Druck. Samuel findet rasch die richtigen Worte und beschreibt seinen Zustand zwischen "Mittel" (in Situationen die un richtig glücklich vorkamen) und "Unter Druck" (den Rest der Zeit). 

Wir bieten ihm 2 Möglichkeiten an. 


1. Gemeinsam die Heimfahrt antreten, weil es unter diesen Umständen keine Freude macht weiter zu reisen. 


Bevor es zu 2. kommt, sagt Samuel: "Oder ich fahre alleine nach Hause, weil mein Bruder hat sich sein Leben lang auf diese Reise gefreut und ich möchte lieber zu Hause sein."


Dies ist einer jener Momente im Leben in denen man weinen und lachen zugleich mag. Erleichterung, weil dieser kleine siebenjährigen Junge das Unausweichliche ganz klar ausspricht. Traurigkeit, weil wir unseren kleinen Liebling nicht weiter bei uns haben werden. Wir einzigartige Momente ohne ihn erleben werden. Wir nicht alle unsere Wege zu viert gehen können. Wir ganz unterschiedliche Typen sind und es trotz allem immer einen Weg gibt. Aber all das im Wissen, dass es für ihn das Beste ist. Er in vertrauter Umgebung, betreut von seinen geliebten Großeltern eine schöne Zeit haben wird. Wir drücken ihn und weinen, nun wieder zu zweit, elterliche Tränen. 


Tobias nimmt die Nachricht sehr gut auf. Auch er scheint gespürt zu haben, dass es für Samuel eine gute Enscheidung ist.


Die Umsetzung sieht so aus:

2 Flugtickets von Nizza nach Wien werden gebucht. Samuel und ich fliegen noch am selben Nachmittag nach Hause. Der Rückflug für mich geht tags darauf. 

Es ist spürbar wie eine schwere Last von unserem kleinen Schatz abgefallen ist. Auch im Flieger und anschließend zu Hause ist er sehr gelöst. Ein wenig traurig zwar, er knuddeln viel mit mir und genießt meine Nähe, aber er wirkt fröhlich und leicht als ich schließlich um 10h das Haus verlasse und wieder zum Flughafen fahre.


Zuvor wird sogar noch gemeinsam gelesen und gelernt. Mit dem Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben, sitze ich nun hier und warte auf meinen Abflug. 


"HAPPY NEW YEAR" - Der riesige Schriftzug am Flughafen Wien, lacht auf mich herunter. Ja, es wird ein glückliches Jahr werden. Wir werden wachsen indem wir mehr über uns selbst und unsere Lieben herausfinden. Uns Stück für Stück näher kommen indem wir uns Raum geben. 💕

Währenddessen an der Cote D'Azur...

Tobi lernt im Sonnenschein Mathe und Englisch und Michael kocht zu Mittag ein leckeres Kichererbsen-Curry. Ein Portiönchen wird sogar für mich aufgehoben! Mhhhh, lecker!!😊


DANKE❤️, Mama und Papa, dass ihr unseren kleinen Sohnemann zu Hause aufgenommen und uns bei den Flugtickets unter die Arme gegriffen habt! ❤️

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