Familienrat - Was nun?

Tag 17

Unser gestriger Familienrat hat gezeigt, dass die bisherigen Reiseerfahrungen emotional und wetterbedingt sehr durchwachsen waren. 


Für Tobias ist einerseits klar, dass er die Reise fortführen will, andererseits findet er das Wetter und die Spannungen nicht so schön. Er ist sehr emotional wenn das Gespräch auf eine frühzeitige Rückreise kommt. Sein Traum ist zerstört, schreit er.


Samuel möchte abbrechen. Er hat seine Gefühle aufgezeichnet. Sie zeigen seine Zerrissenheit zwischen "ich will nach Hause, ich vermisse Oma und Opa, ich will in unser Haus, in unseren Pool" und den Gedanken die sagen " ich will weiter reisen". Insgesamt sehen wir, dass er überfordert ist von den Ortswechseln und der Unsicherheit was als nächstes kommt. Er kontrolliert sich bis das Fass dann doch überläuft und ein Wutausbruch folgt. Ein gleichbleibendes Umfeld ist für ihn wichtiger als für die meisten.


Michael möchte die Reise fortführen. Die vielen schönen Eindrücken die wir bisher sammeln konnten, gefallen ihm. Es ist aber auch die Angst vor neuen Eskalationen da. Ein weiteres Fragezeichen ist das Wetter. 


Ich Blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangenen 16 Tage zurück. Es gab viele schöne Momente die sich mit emotionalen Extremen abgewechselt haben. Neben der Intensität die wir von Tobias kennen fordern uns vor allem Samuels Wutausbrüche. Ich weiß nicht wie wir weiter machen sollen ohne den Bedürfnissen von Samuel zuwider zu handeln. Eine Weltreise ohne Sightseeing, Ortswechsel und vielen neuen Eindrücken ist unmöglich. 


Fazit: Wir haben 2 total konträre Wünsche. Weiterreise versus Abbruch und 2 unglaublich hartnäckige, unbeirrbare Charaktäre. (Da nehme ich Michael und mich jetzt mal gar nicht mit dazu) Momentan scheint es darauf hinaus zu laufen, dass wir Tobias noch 5 Tage Weiterreise anbieten können und danach die gut 2 wöchige Rückfahrt antreten. Womit wir Samuels Wunsch eines Reiseabbruchs nachkommen. 


Was das für unsere Herbstpläne bedeutet ist unklar. Grundsätzlich ist der Plan mehrere Wochen an einem Platz zu bleiben, aber die Anreise ist lang und wird sich ähnlich gestalten wie die bisherige Reise.


Vor meinem geistigen Auge zeigen sich unzählige ?????????


? Was können wir in 5 Tagen tun um Tobias möglichst viel zu zeigen?


? Wie kann dies klappen ohne Samuel weiter zu überfordern?


? Wird uns dieser Spagat gelingen?


Für heute haben wir erneut entschieden uns aufzuteilen. Samuel wollte am Platz bleiben, während Tobias mit Michael Kopenhagen besichtigt. 


Tobias ist glücklich, er sieht Kopenhagen, hat Action und kann mit seinem Papa all das sehen was ihm wichtig ist.


Samuel ist entspannt, er spielt alleine, mit mir und mit Kindern und scheint glücklich. Das zufriedene Gefühl hält abends immer noch an. Er bat um einen Tag Verlängerung hier, da wir ja noch gar nicht den ganzen Platz kennen. As zeigt wieder, größer als ein Campingplatz braucht seine Welt nicht zu sein. 


Wir planen also noch einen Tag Kopenhagen bzw Campingplatz und fahren dann weiter nach Göteborg. 

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