What Is The Soup Of The Day?

Wir starten heute früh los, ohne zu wissen wo wir eine Bleibe für die Nacht finden werden. Gestern, während Tobias uns Michael bereits geschlafen haben, habe ich den Ort Montebello entdeckt. Es soll hier einen Tierpark, eine Fromagerie und eine Chocolaterie in einem alten Bahnhofsgebäude geben. Na wenn das kein Geund ist hier her zu fahren? Tobi und Michael waren auch sofort begeistert.

Beim Zoo gibt es Appartements, Tipis, Blockhütten - wir hoffen etwas davon zu ergattern. Laut Internet gibt es tolle Angebote für Last-Minute-Bucher. LEIDER nicht mehr für uns - für heute alles ausgebucht. Sie bieten uns für morgen ein Appartement mit riesigem Glasfenster direkt ins Wolfsgehege an. Da es nicht barrierefrei ist, entscheiden wir uns schweren Herzens für das Gehege mit den Hirschen. Ist sicher weniger gefährlich!

Aber wo schlafen wir heute? Montebello scheint nicht viel an Auswahl zu bieten. Empfohlen wird uns von den Zoomitarbeitern das FAIRMONT CHATEAU MONTEBELLO. Wir fahren also einmal hin, ist ja quasi gleich ums Eck. Sieht auf den ersten Blick seeehr exklusiv aus, aber fragen kostet ja bekanntlich nix. 

Das Glück ist auf unserer Seite! Denn einerseits ist es preislich wie eines unserer Thermenhotels einzuordnen und wir erhalten auch hier einen Last-Minute-Rabatt der sich wirklich auszahlt. Mit Tobias zu reisen bringt einfach Glück! 

Nachdem wir den 25 Meter langen Gang zu unserem Zimmer hinter uns haben, erwartet uns das....Tobi bleibt der Mund offen! Er ist begeistert. Unser Lord eben.

Das Hotel entpuppt sich als unglaublich großes Resort mit einer Halle für Tennis, Squash, Badminton und Fußball. Ein eigenes Gebäude mit einem Schwimmbecken in Olypiagröße mit Fitnessstudio und Sauna gibt es auch. Im Außenbereich gäbe es noch einen Pool - es ist aber zu kalt und er ist nicht geöffnet. Den Indoorpool testen wir natürlich sofort!

Wie wir im Hotelprospekt erfahren, wurde es 1930 von 3500 Arbeitern aus 10.000 Zedernstämmen in nur 3 Monaten gebaut. Das alles am Beginn der Weltwirtschaftskrise. Zu Beginn war es exklusiv nur für die "Reichen & Schönen" zugänglich. Mittlerweile dürfen auch Normalos wie wir es sind, hier nächtigen. In den 1980ern fand hier der G7 Gipfel statt und auch sonst durfte das Haus schon viel Prominenz beherbergen. 

Selbst wenn es heute wahrscheinlich nicht mehr ganz an seine Glanzzeiten heran reichen kann, hat es nichts an Charme verloren. Diese Mischung aus Alpenflair, unglaublicher Größe und dennoch Eleganz, ist für uns einzigartig. Vor ein paar Jahren war es mehrmals unter den Top Ten Resorts Kanadas und das wollen wir gern bestätigen. 

Auch heute hören wir beim Essen wieder Tobis Lieblingssatz "WHAT IS THE SOUP OF THE DAY?" und sein zufriedenes Lächeln, wenn die Antwort des Servicepersonals kommt, ist einfach unbezahlbar. Bei der Essensbestellung ist er immer sehr selbständig. Tobias ist ein Genießer, mit jeder Faser seines Körpers. 

Neben Kürbiscremesuppe, gibt es französische Zwiebelsuppe, Lachs für den Lord und eine vegane Haupspeise aus Buchweizen und Gemüse für Michael und mich. Zum Abschluss vollführt Tobias noch einen Zaubertrick, nennt sich wohl "Der schwebende Strohhalm". 

Beim Blick in die Weinkarte sind wir dann so richtig überrascht. Es findet sich ein BURGENLÄNDER darin! Noch dazu einer den wir sehr gut kennen, da wir ihn seit Jahren als Kundengeschenk an unsere Firmenkunden verschenken "MEINKLANG" - passt wie wir meinen, perfekt zu "Singmituns". 

Im Hotel finden wir wieder Gemälde mit Alltagsszenen einer Welt die uns so fremd ist. Viele zeigen winterliche Szenen, aber auch der Kontakt zu Ureinwohnern wird aus der Sicht der 30er Jahre dargestellt. Bisher haben wir es noch nicht geschafft mit der Kultur der Natives in Kontakt zu kommen. Mal sehen ob es noch gelingt.

Ein sehr entspannter Tag geht zu Ende und wir machen noch einen gemütlichen Abendspaziergang durch das Haus und zum Wasser.