Bevor wir für einen Tagesausflug in die USA aufbrechen, machen wir noch bei einem Kunsthandwerksmarkt halt. Wir erstehen eine hübsche Patchworktischdecke und erfahren im Gespräch, dass DIANA, die sie gemacht hat, österreichische Wurzeln hat. Die Freude darüber, dass ihr Kunstwerk in die Heimat ihres Großvaters kommt ist groß. Wir versprechen ein Foto von der Tischdecke bei uns zu Hause zu machen und ihr zu mailen.
Wieder einmal stellen wir fest, wie offen und gesprächig die Menschen hier sind. Das begeistert uns!
Welcome to HEART ❤️ ISLAND an the BOLDT CASTLE.
Wer kennt die LOST PLACES Fotografie? Heute waren wir an so einem Ort. Ein verlassenes Märchenschloss, THE BOLDT CASTLE, das über 70 Jahre leer stand, verwahrloste und zusammen zu fallen drohte, wurde so weit in Stand gesetzt, dass man es der Öffentlichkeit zugänglich machen konnte und nun dürfen auch wir es heute besichtigen. Mehr über die tragische Geschichte und den Grund weshalb es so lange leer stand, findest Du in unserem gesteigen Blog: 1000 Islands und mehr
Wir starten also im Außenbereich der um 1900 errichteten Villa und erkunden den PLAY TOWER samt Kegelbahn, die Gartenanlage und den ENGINE TOWER. Überall finden sich Herzen, in den Wappen, den Blumenkästen, Bänken,...alles Zeichen einer Liebe die viel zu früh endete.
Nachdem wir den Garten ausgiebig besichtigt haben und Tobi ein Mama-Shooting gemacht hat, kommen wir, über ein Labyrinth aus Gängen im Kellergeschoss, in den SPA-BEREICH mit Pool. Jetzt beingt uns ein Lift (den gab es bereits zur Zeit der Erbauung!) in den 4. Stock des Schlosses. Tobias möchte sich von oben nach unten vorarbeiten. Das macht er auch in Museen sehe gerne. Wie sich herausstellt, die absolut richtige Entscheidung. ✨️
Als sich die Aufzugstür im 3. Stock öffnet bleibt uns der Atem weg, so schön präsentiert sich das Boldt Castle hier.
Das Schloss ist ja bewusst unvollendet, da es 1904 mitten in der Fertigstellung auf Grund des plötzlichen Todes von Louisa Boldt sich selbst überlassen und 70 Jahre nicht mehr betreten wurde. Nur Obdachlose und Vandalen haben den Weg hierher gefunden und es, neben Wind und Wetter, immer mehr zerstört.
George Boldt war der Generalmanager des damals größten Hotels der Welt, dem Waldorff-Astoria. Er erfand den Zimmerservice und prägte den Spruch "Der Gast hat immer recht." Außerdem installierte er in jedem Zimmer ein Telefon, was zu dieser Zeit einzigartig war. Natürlich ließ er es auch hier im Haus nicht an Luxus fehlen, wie man es bei den folgenden Fotos sehen kann.
Da das Haus, zum Zeitpunkt des Baustopps, nicht vollständig fertig war, gab es darin noch keine Möbel. Alle heute hier zu sehenden Möbel entstammen der damaligen Zeit oder wurden anderen Häusern die G. Boldt besaß nachempfunden. Die soll dem Besucher helfen einen Eindruck davon zu bekommen, wie es ausgesehen hätte, wenn das Schloß damals bewohnt worden wäre.
Überall findet man Wappen und Insignien als Zeichen der Macht und des Wohlstandes. Ein großer Ballsaal sollte Platz für große Feste bieten. Tobias ist so begeistert, dass er so lange wartet bis keiner im Raum ist, um ein Panoramafoto zu machen.
Das ganze Haus war mit Heizkörpern beheizt, mit elektrischem Licht versorgt, es gab einen Aufzug und jeglichen Komfort den man sich zu dieser Zeit um 1900 vorstellen konnte.
Hier siehst du die Küche und das Esszimmer für die Bediensteten.
Der ältere Mitarbeiter - hier in Kanada arbeiten Menschen oft auch in der Pension - erzählt uns ganz begeistert die Geschichte des Schlosses. So auch, dass im 2. Weltkrieg alle Radiatoren aus dem Schloss entfernt und eingeschmolzen wurden um das Eisen für den Krieg zu verwenden. Nun ist das Gebäude seither unbeheizt und daher nur von Mai - Oktober zu besichtigen.
Wir sagen dem Schloss "Goodby" und fahren per Boot zum Bootshaus der Familie, welches sich auf der Nachbarinsel befindet. Neben eindrucksvollen Booten gibt es auch hier Schlaf- und Gesellschaftsräume die sich nicht zu verstecken brauchen.
Wer unseren Reiseblog schon länger verfolgt, kann sich vielleicht noch an unser Bootsabenteuer in Porto / Portugal erinnern. Wir sind hier in Kanada schon mehrmals mit Ausflugsbooten gefahren und es war immer eine positive Überraschung wie barrierefrei alles gestaltet ist. Selbst hier im Bootshaus steht ein Rollstuhl für Menschen mit Einschränkungen bereit.
Bei der Bootsfahrt werfen wir einen Blick auf die kleinste bewohnte Insel der Welt und Tobias recherchiert dazu einiges im Internet.
Wenn Du Dich wie Tobias für gesunkene Boote interessierst, findest Du unter diesem Link interessante Stories zu den 1000 Islands Wracks.
Nach 5 Stunden Besichtigungsmarathon fahren wir aus den USA zurück nach Kanada und sind verwundert, als wir an der Grenze die Aufschrift "AUTOS" bei den Fahrspuren lesen. 🤔
Hier noch ein paar USA-Eindrücke aus Alexandria Bay. Es kommt uns noch viel touristischer und knalliger vor, als wir es von Kanada kennen.
Besonders die aufgehängten Gedenkfahnen mit Fotos von Soldaten (USA feiert an diesem Montag den Memorialday - Gedenktag an alle Gefallenen) fallen uns ins Auge.
Ein Motorrad weckt Tobi's Aufmerksamkeit und wir schießen einige Fotos. Außerdem eines das die monströse Größe der Autos dokumentiert. Selbst das Eis ist größer und BILLIGER. 3 USD für 2 Megakugeln, in Kanada haben wir dafür 9 CAD (ca. 6 USD) bezahlt!!
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