Adeus PORTUGAL, Ola MADRID!

TAG 42.

Wir packen wieder unsere 7 Sachen, plus Christbaum und machen uns auf den Weg. Während Michael den Waschsalon mit einem Berg Wärsche heimsucht, mache ich klar Schiff im Zimmer. 


Auf unserer Fahrt zurück nach Spanien sehen wir noch einmal die abwechslungsreiche Natur Portugals. Felsen und sanfte, grüne Hügel wechseln sich ebenso wie Wälder und Olivenhaine ab. Leider ist es nicht leicht dies aus dem Auto fest zu halten. 


Wir haben auf unserer Fahrt viel Nebel, Nieselregen aber kaum Verkehr, was die Fahrt dennoch angenehm macht. Es geht bergauf, bergab und über Tunnel und Brücken. 5 - 6 % Gefälle sind hier ganz normal. Die gesamte Strecke ist als Autobahn ausgebaut.


Eine der vielen Brücken führt uns dann direkt nach Spanien und mit der Staatsgrenze endet auch die Autobahn. Wir fahren in Richtung Haupstadt, die noch gute 250 Kilometer entfernt ist und werden über Landstraßen durch verträumte Orte geführt. Irgendwo im Nirgendwo, plötzlich eine sehr günstige Tankstelle, an der wir halten und die uns ziemlich überrascht!

Im Tankstellenshop gibt es neben der üblichen Snacks auch unzählige Riesenschinken zu kaufen. Auch eine große Auswahl an Werkzeug und Alltagsgerätschaften findet man hier. Beim genaueren Hinsehen erblicken wir sogar GEWEHRE die hier verkauft werden. Das Schlimmste für unser VegetarierHERZ kommt aber noch!! (Sorry, kein Foto) 


Als ich mich umdrehe um mit meiner Wasserflasche zum Zahlen zu gehen, kommen plötzlich zwei Männer bei der Tür herein, auf den Unterarmen des einen liegt ein......... geschlachtetes, gehäutetes Lamm ....

und blickt mir geradewegs ins Gesicht! 


Ich muß wohl sehr erschrocken drein geschaut haben, denn der Kassier schaut wiederum mich verdutzt an. Die Männer warten auf - den Chef? - der das Lamm kurz betrachtet, nickt und es mit nimmt. 


Der Tankstellen Shop hat ein angrenzendes Grilllokal und mitten zwischen Werkzeug und Menschen die ihre Spritfüllung bezahlen, wurde hier gerade ein Fleischhandel vollzogen. 


Ich hab genug gesehen und geh...Mit meinem Wasser. Das Lamm schau ich mir lieber lebend auf der Weide an. 

Auch auf der spanischen Seite ist die Landschaft abwechslungsreich. Der Duoro, der in Porto ins Meer mündet, begegnet uns immer wieder. Die Gegend scheint auf weiten Strecken sehr feucht zu sein. Die Bäume sind voll Flechten und Moos.


Wir bekommen insgesamt ein ganz neues Bild von Portugal und Spanien. Zu den Bildern von Stränden, Hitze und Menschen in Bikins und Badehosen, gesellen sich nun Bilder von Hügeln, Felsen, Blütenmeeren, roter Erde....All das was wir in den letzten Wochen gesehen haben, fügt sich zu einem großen Ganzen zusammen.

Tobias hat sich für die Reise Möglichkeiten zum Schwimmen gewünscht. Schwimmen ist für ihn Therapie. Er kann sich frei bewegen und fühlt sich leicht. Da wir sehr viel im Auto sitzen und er auch beim Sightseeing ausschließlich im Rolli sitzt, ist das Durchbewegen des Körpers um so wichtiger. 


Daher habe ich versucht immer wieder Hotels mit Indoorpool, denn Outdoor war es selbst an den wärmsten Orten zu kühl, zu finden. Wir erinnern uns an Marrakesch, 26 Grad Außentemperatur und nur 15 Grad Wassertemperatur, brrrrr. Es war allerdings nicht so leicht Hotels mit Indoorpool zu finden. Pools haben viele, aber eben nur im Sommer. Außerdem musste es ja auch halbwegs leistbar sein. 


Tobi ist nicht nur ein Gourmet, er weiß wie man das Leben genießt. Neben Weihnachten wird auch Silvester bei uns zu Hause immer besonders zelebriert, was ganz besonders auch Tobias wichtig ist. Wir richten schon am Nachmittag schön dekorierte Brötchen, mit Lachs und natürlich auch vegetarisch. Machen neben den Brötchen auch uns selber hübsch, spielen Spiele, schauen Fern und stoßen um Mitternacht mit (Kinder-)Sekt an.


Nun sind wir heuer zu Silvester in Madrid. Bei der Reiseplanung hat sich dieses Datum quasi zufällig ergeben und die Hotelsuche war nicht ganz leicht. Dieses Reisedatum ist ja doch sehr gefragt und unter der Vorgabe ein barrierefreies Hotel mit Indoorpool zu finden, wurde die Auswahl deutlich eingeschränkt. Vor allem wenn man für 3 Nächte nicht eintausend Euro und mehr ausgeben will/kann. 


Schließlich sind wir also hier GELANDET....

...nein, es ist nicht der FLUGHAFEN von Madrid, aber gar nicht so weit gefehlt! Aussehen tut es ja fast so und es ist auch ein Airport- und Konferenzhotel!


Wir waren in unserem Leben noch in keinem so großen Hotel. Hier gibt es Konferenzsäle für mehrere hundert Menschen! Einige Gebäudetürme, Restaurants, einen Shop,...


Mit 56 Euro pro Person inkl. mehr als reichhaltigem Frühstück, ein echtes SILVESTERSCHNÄPPCHEN und das alles in einem MARRIOTT HOTEL. 🤩 Allerdings muß ich auch da an Morokko zurück denken, wo wir in einem hübschen Riad (mit leider nicht nutzbarem Außenpool) 12,- bezahlt haben. 😅


Aber jetzt ab zum Pool! Gute 6 Stunden Fahrt haben uns müde gemacht und Tobi tut der Hintern weh 🙄, also nix wie ab ins Wasser. Der Pool, so wurde mir gesagt, liegt in einem Halbstock. "A few steps" sollen dort hin führen, leider kein Lift. Na schau mal selber, wie "few" es sind...Wir finden, der Zugang ist nicht nur für uns ziemlich mühsam, sondern auch rein optisch, eines solchen Hotels nicht würdig. Aber egal, Schwa(i)mm drüber!

Um 20.30h - nach portugiesischer Zeit erst 19.30h - gehen wir zum Abendessen. Wieder entdeckt Tobias etwas Neues, noch nicht Gegessenes, auf der Speisekarte. JAPANISCHE RIESENSEESPINNE 😱😱😱 Das größte Krebstier der Welt. Ihr Körper hat einen Durchmesser von rund 37 Zentimetern, von der Spitze eines Beins zum anderen misst sie in ausgestreckter Lage bis zu 3,7 Meter.


Wir kennen sie aus dem Haus des Meeres und hoffen, daß es mit einmal essen erledigt ist. Es ist doch schöner zu wissen, dass es solche Tiere noch im Meer gibt, als sie auf dem Teller zu haben. Am Bild kann man gut erkennen, dass das "Red Curry with Spider Crab" im Schädelpanzer eines solchen Tieres serviert wird. Da schaut Tobi nicht schlecht und er bittet auch darum, es als Souvenir mit nach Hause nehmen zu dürfen. Der nette Chef de Rang, erklärt zwar, daß das normalerweise nicht geht, macht es aber mit einem Augenzwinkern doch möglich. Stolz fährt Tobi mit seinem neuen Sammlerstück davon. Einen Kugelfisch (nicht selber gegessen) hat er auch schon im Gepäck. 

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