Die KRONE, Der Palaco Da PENA

TAG 35 - Teil 2.

Der Palast wurde 1836 vom Königsgemahl Friedrich II erbaut. Er war mit Maria II, Königin von Portugal, verheiratet. Friedrich soll sich bei seinem ersten Besuch in Sintra in die Stadt verliebt haben. Das baufällige Kloster am Hügel erkor er als Platz für seinen neuen Palast aus. Wer einmal dort war, weiß warum! 


Da der deutschstammige Friedrich bereits als Kind künstlerisch gebildet wurde, hatte er eine Leidenschaft für die verschiedensten Künste

Der Palast wird auch als "Krone des Künstlerkönigs" bezeichnet. Wo sitzt die Krone für gewöhnlich? Ganz oben am Kopf! Dementsprechend hoch oben liegt auch der Palast!


Wenn du den Blog über Sintra und sein Straßen-WIRR-WARR gelesen hast, weißt du ja wie speziell es war, hier her zu kommen. 


Beim Ticketschalter angekommen erfahren wir, daß jetzt noch eine Bergwertung zu Fuß mit Rolli schieben auf uns wartet. Unser Ticket gilt für den Einlass um 16 Uhr und wir haben somit noch 30 Minuten Zeit, das sollte zu schaffen sein. 🥵


Es fährt auch ein Shuttlebus, der allerdings nur Klapprollis mit nimmt, obwohl auf der Homepage der Shutteldienst als barrierefrei angepriesen wird. Das ist dann doch ärgerlich!


Tobi steht das Gerumpel durch und auch wir kommen, zwar außer Atem aber lebend, oben an. Schon der erste Bkick auf den farbenprächtigen Palast entschädigt einen für alle Mühen. 

Hier ist erstmal Endstation mit dem Rolli. Tobias kann auf die Terrasse, in den Shop, die Cafeteria (Lift) und das Restaurant, hinein in den Palast kann man wegen der vielen Stufen nicht. Michael entscheidet sich bei Tobi zu bleiben und das Areal zu erkunden. Ich düse los und mache viele Fotos, damit Tobias einen Eindruck davon bekommt, wie verschiedene Geneationen von portugiesischen Königen hier gelebt haben. Eine Auswahl davon findest du hier:

Die beiden letzten Bilder von königlichen Betten zeigen deutlich wie sich das portugiesische Königshaus entwickelt hat. Links ist das Schlafgemach des verwitweten Königsgemahls Friedrich II und seiner zweiten Ehefrau Amalia zu sehen. Rechts das sehr viel schlichtere Schlaf- und Arbeitszimmer des letzten Königs Manuel II. Er war nur 32 Monate am Thron, bevor 1910 eine Revolution das Ende der Monarchie bedeutete. 

Mit nur 42 Jahren verstirbt Manuel II., kinderlos in England. 


Man findet hier neben der Neu-Gotik, Romantik und maurischen Elementen auch den manuelinischen Stil. Er entstand in der Zeit von König Manuel I. "Der Glückliche" *1469/+1521. Ist es nicht tragisch, dass Manuel I. für die Blütezeit der portugiesischen Monarchie steht und sie mit Manuel II. 5 Jahrhunderte später unterging?


Nachdem ich Raum für Raum entdeckt habe, finde ich den Weg nach Draußen und bin sprachlos bei der nun herrschenden Farbenpracht. Der Sonnenuntergang taucht alles in ein kräftiges Gemisch aus Orange und Rosa. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Ich möchte vor Freude jauchzen und habe das Gefühl, den Menschen um mich geht es ebenso! 

Der Blick den man von hier oben hat, ist unbeschreiblich. Die Landschaft eröffnet sich nicht nur für das Auge, die Bilder gehen direkt ins Herz. 


Wie schön, dass auch Michael und Tobias diesen Ausblick genießen konnten. Wagemutig hat Michael Tobias um den Turm herum geschoben, einen Weg der gerade mal breit genug war, dass der Rolli Platz hatte. Mir selber wurde beim Rundgang mulmig auf Grund der niedrigen Höhe der Burgzinnen. Aber wie heißt es so schön: "Das Glück ist mit den Mutigen!". 

Am Weg zum Ausgang hüpfen mir noch ein paar tolle Ansichten des Palastes vor die Linse, bevor wir dann den rumpeligen Rückweg wagen. Diese steilen Wege sind für Tobias sehr fordernd. Er macht sich Sorgen, daß wir den Rollstuhl nicht gut festhalten oder er heraus kippt. Am Ende geht wieder alles gut und wir treffen erneut auf Svenja. Ihr Arbeitstag ist fast zu Ende und wir fahren noch eine Runde (diesmal gewollt😂) durchs weihnachtliche Stadtzentrum. 

Anschließend werden die letzten Weihnachtseinkäufe im Supermarkt erledigt. Beim Anblick der Fischtheke bleibt uns die Spucke weg. Einen Rochen, bergeweise BACALHAU und den klassischen Weihnachtskuchen muss ich fotografieren!  Eine Erklärung zu dieser portugiesischen Spezialität habe ich auf einer Immobilienseite gefunden. Klingt komisch, aber ist dort wirklich gut beschrieben. 

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