Meknes Begrüßt Uns Auf Deutsch

Tag 26 & 27.

Wir kommen am späten Nachmittag in Meknes an, wo wir die kommenden 3 Nächte verbringen werden. 


Schon davor haben wir uns im Internet nach deutschsprachigen Reiseleitern umgesehen. Optimalerweise für Meknes und Fes, da wir beide Städte besuchen wollen. So richtig fündig sind wir nicht geworden, also haben wir uns gedacht "in shallah" wird sich alles finden. 


Die Geschwindigkeit mit der ABDULLAH uns findet, überrascht uns dann aber doch. Wir kommen problemlos zum öffentlichen Parkplatz, wo wir unser Auto parken sollen, und nach dem Erstkontakt mit dem Parkwächter, steht auch schon ein schlanker Mann mit Sakko bei uns und spricht uns auf Deutsch an. Nach einer kurzen "Aufwärmphase" gibt er sich als Reiseleiter zu erkennen. Ich glaube er war selbst überrascht wie schnell wir mit ihm ins Geschäft kommen und darüber, dass wir ihn auch gleich für einen ganzen Tag in Fes buchen. 

Abdullah hilft uns die Koffer zum Riad zu bringen, was wirklich toll ist, denn wir müssen mit Sack und Pack quer durch den Souk =  marokanischer Markt. Außerdem ist das ein echtes Labyrinth aus Straßen, in dem man sich als Fremder nur verirren kann. 


Den kommenden Vormittag verbringen wir mir Lernen und Umplanung unserer Route - denn wir werden Marokko einige Tage früher verlassen als ursprünglich gedacht - und Mathematikaufgaben. 


Um 13 Ihr werden wir von Abdullah vom Riad abgeholt und spazieren durch einen fast menschenleeren Souk. Freitag ist ihr Gebetstag und die meisten Geschäfte haben geschlossen. Am Weg zum Museums-Riad bekommen wir eines der wichtigsten Lebensmittel geschenkt - Minze. Auch dürfen wir hinter die Kulissen eines Hamams schauen, dort wo der Heizer den Ofen mit Sägespäne warm hält.


Das Museum zeigt einen sehr prunkvollen Riad. Riad ist ein marokkanisches Stadthaus mit einem Innenhof und Garten. Dieses hat früher einem Minister gehört und ist dementsprechend groß und reich gestaltet.

Michael und ich sind von den traditionellen Instrumenten begeistert. Tobias vom Video das einen Goldschmied bei der Arbeit zeigt. 

Nachdem wir von einem Aussichtspunkt einen Blick auf die Stadt geworfen haben, fahren wir zum Königspalast. Den wir wieder nur von außen sehen können, aber das Tor ist sehr imposant.


Ein Teil der Gärten wurde vom vorigen König zum Golfplatz umgebaut. Heute spielt hier zwar kein Golfer, aber ein Storch und eine Katze sonnen sich gemeinsam auf dem Grün. 

Jetzt geht es weiter zum Mausoleum Moullay Ismail mit Moschee. Obwohl wir hier normalerweise mit dem Rollstuhl nicht hinein dürfen, weil er nicht rein ist, macht der Imam eine Ausnahme. Er holt Tobias selbst hinein und lässt ihn überall herum fahren, als ich die Rollstuhlstreifen auf den Teppichen weg machen möchte, hält er mich freundlich davon ab und kehrt selbst mit einem Palmwedel und einem freudigen Lächeln, die Streifen weg. 


Überhaupt werden wir mit Tobias überall sehr freundlich aufgenommen. Immer ist eine helfende Hand zur Stelle. 


Kleine Geschichte am Rande:

Moullay Ismail hatte eine gute Beziehung zum französischen König, Ludwig XIV und wollte dessen Tochter heiraten. Dieser wollte der Hochzeit angeblich nur zustimmen, wenn er zum christlichen Glauben übergetreten wäre, was natürlich nicht geschah.

Natürlich bekommen wir auch das zu sehen wofür Meknes handwerklich berühmt ist. Die Metallarbeiten mit ihren wunderschönen Mustern aus Silberdraht. Vor 22 Jahren habe ich mir hier um 300 Schilling einen 20 cm großen Elefanten (wie die Giraffe auf dem Foto) gekauft, heute ist dieser unbezahlbar. Bereits ganz kleine 2 dimensionale Tiere werden für 30 Euro angeboten. Wir bekommen auch eine kleine Demonstration - hier geht's zum Video!

Danach besuchen wir noch die Stadtmauer. Sie ist 4 Meter dick und man kann zwischen ihren Mauern spazieren. Hier sind sogar Wohnungen. 

Am Abend gehen wir noch einmal zu AISHA wo uns das Essen bereits gestern Abend sehr gut geschmeckt hat. Satt, müde und zufrieden geht es danach in der Dunkelheit zurück zum Riad. Gar nicht so leicht in diesem Straßengewirr zurück zu finden. Gewürze werden am Weg auch noch gekauft und mit ein wenig Hilfe und einer Taschenlampe gelingt es uns dann doch! Unser 28. Tag ist nun zu Ende. 

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